Trainingsbuch in "Textverständnis"
Das Trainingsbuch in Textverständnis enthält alles, was Du für eine effiziente und zeitsparende Vorbereitung für den „Numerus Clausus“ benötigst. In diesem Band findest Du auf 377 Seiten eine verständliche und ausführliche Anleitung zum Untertest Textverständnis sowie viele Tipps und Tricks. Weiter sind 120 Aufgaben, die den originalen Testaufgaben sehr ähnlich sind, mit ausführlichen Musterlösungen zum Üben enthalten.
Alle Übungsaufgaben, Skripten und detaillierte Lösungen werden komplett aktualisiert und von unseren Editoren/innen verbessert.
Details
Seitenanzahl: 337 Seiten
Verfügbarkeit:ab 15.08.2024
Ordnerinhalt
Theorie & Methodik: 18 Seiten
Aufgaben: 120 Aufgaben inkl. ausführlicher Lösungen
Beispielaufgabe:
Das Nervensystem besteht aus einem zentralen Teil, der sich aus Gehirn und Rückenmark zusammensetzt (Zentralnervensystem, ZNS) und einem peripheren Teil aus Nerven, die Informationen zwischen dem Körper und dem ZNS vermittelt. Nervenfasern, die Informationen (z.B. über eine Berührung am Arm) in das ZNS führen, werden als afferente Nervenfasern bezeichnet, solche die Informationen vom ZNS in den Körper führen (z.B. den Befehl zu einer Muskelanspannung) als efferente Nervenfasern. Ein Nerv besteht dabei aus mehreren hundert Nervenfasern und führt immer sowohl afferente als auch efferente Nervenfasern. Letztere ziehen zu Muskelfasern der quergestreiften Muskulatur und innervieren diese (ein Muskel besteht aus mehreren tausend Muskelfasern, die von Auge
nicht abgrenzbar sind und wird demnach von mehreren tausend Nervenfasern versorgt). Jede länger dauernde Störung oder Schädigung einer Nervenfaser führt zu einem Schwund der zugehörigen Muskelfaser. Wird der ganze Nerv geschädigt, führt dies zu einem mit dem Auge sichtbaren Schwund der zugehörigen Muskulatur. Die afferenten Nervenfasern ziehen in ein bestimmtes Hautareal und können so die Information über Berührungen des betreffenden Hautareals aufnehmen und weiterleiten. Folglich führt die Schädigung einer afferenten Nervenfaser zu einer Hyposensibilität (teilweiser Verlust des Berührungssinnes) oder im Falle einer kompletten Schädigung eines Nervs zur Anästhesie (kompletter Verlust des Berührungssinnes) im betroffenen Hautareal.
Weiter lassen sich Schädigungen peripherer Nerven durch Prüfung der Eigenreflexe nachweisen; dabei wird mit einem Reflexhammer auf die Sehne eines vom interessierten Nerven innervierten Muskels geschlagen. Afferente Nervenfasern führen die Impulse zum ZNS, in welchem die Informationen auf efferente Nervenfasern umgeschaltet werden. Diese führen die Informationen zum selben Muskel zurück und führen zu einer sichtlichen Anspannung des Muskels. Bei dem Eigenreflex sind also sowohl afferente als auch efferente Nervenfasern involviert. Sind dabei die einen oder anderen Nerven gestört oder
geschädigt, äussert sich dies je nach Ausmass der Schädigung in einer Hyporeflexie (teilweiser Verlust vom Reflex des betroffenen Muskels) bis Areflexie (vollständiger Verlust des Eigenreflexes vom betroffenen Muskel).
Unter einer Fallhand versteht man das Phänomen, das durch eine Schädigung des Radialis-Nervs zustande kommt. Der Betroffene ist dabei nichtmehr in der Lage, die Hand bei vorgehaltenem Arm und nach oben gerichtetem Handrücken nach oben heben zu können. Dies führt zu einem Schwund der Muskulatur am Handrücken. Der Tastsinn ist dabei nicht betroffen. Die häufigste Ursache für die Fallhand ist die Druckschädigung dieses Nerven am Oberarm.
Ein weiterer äusserst bedeutungsvoller Nerv am Arm ist der Medianus-Nerv. Er versorgt die Beugemuskulatur am Unterarm. Wird er geschädigt, beispielsweise im Rahmen eines Oberarm-Knochenbruchs, kommt es zu einer Schwurhand. Dabei kann der Betroffene die Hand nicht zur Faust schliessen, weiter erleidet er eine Anästhesie im Oberarmbereich.
Bei einer Schädigung des Ulnaris-Nerven, z.B. durch starkes Anstossen des Ellenbogens, kann es zu einer Krallenhand kommen. Diese tritt im Unterschied zu den beiden oben erwähnten Schädigungen nicht erst bei Bewegungsmanövern auf, sondern imponiert bereits bei Ruhelage der Hand in Form einer Überstreckung aller Finger einer Hand mit Beugung der Endglieder. Zusätzlich kann es zur Anästhesie im Bereich des Ellenbogens kommen.
Bei all den erwähnten Nervenschädigungen kann es je nach Ausmass zudem zu einer Hypo- bis Areflexie und einem Schwund der betroffenen Muskeln kommen.
Welche der folgenden Aussagen lässt sich bzw. lassen sich aus dem Text ableiten?
I. Efferente Nervenfasern leiten Informationen vom ZNS in den Körper, während afferente Nervenfasern Informationen aus dem Körper in das ZNS leiten und z.B. zu einer Anspannung des Muskels führen.
II. Wird bei einem Schwurhand-Betroffenen mit einem Reflexhammer auf die Sehne eines Beugemuskels am Unterarm geschlagen, kann es sein, dass eine Areflexie vorgefunden wird.
III. Die Fallhand ist die einzige der drei oben erwähnten Problematiken, bei der die Schädigung bereits in Ruhelage der Hand sichtbar wird.
(A) Nur Aussage I lässt sich ableiten.
(B) Nur Aussage II lässt sich ableiten.
(C) Nur Aussage III lässt sich ableiten.
(D) Nur die Aussagen I und II lassen sich ableiten.
(E) Keine der Aussagen lässt sich herleiten.